Wichtig ist es auf den langen Insequerungen, die unten beschrieben Ausrüstungsgegenstände mit sich zu führen, damit die besonderen Wanderungen zu den Inseln in positiver Erinnerung bleiben oder überhaupt mögliche Personenausfälle weitestgehend ausgeschlossen werden! Ein kleiner Tipp noch für die Damenwelt, diese sollte bei den Inselquerungen keine Badeanzüge tragen, besser sind schnell trockende Shorts oder Bikinihosen. Badeanzüge saugen sich bereits beim ersten Priel mit Wasser voll, wodurch man die restlichen Stunden der Wanderung frieren wird!
Das Schuhwerk ist beim Wattwandern von elementarer Bedeutung. Es kommen nur Turnschuhe mit fester Sohle in Frage, in denen auch Socken getragen werden müssen, damit die Füsse sich durch den Sand nicht wundscheuern. Noch besser sind wie oben abgebildet Neoprenschuhe, ebenfalls mit Sohle. Neoprensocken sind ungeeignet, denn seit gut einem Jahrzehnt treten bei uns vermehrt Austernbänke auf.
Regelmäßig verursachen diese Muscheln durch ihre messerscharfen Kanten einen prekären Notfall im Watt, da sie mehrere Milimeter in Schuhsohlen eindringen können!
Eine wind- und regendichte Jacke ist auf den Inselquer-ungen Pflicht. Durch schnelle Wetterwechsel, die Wind und Regen vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden mit sich bringen, ist dieses Kleidungsstück unerlässlich, damit die Freude beim Wattwandern erhalten bleibt. Als äussere Schicht verhindert eine Jacke im Watt auch das schnelle Auskühlen des Körpers durch den Seewind. Im Watt bieten wir Menschen dem Wind eine unein-geschränkte Angriffsfläche, durch fehlende Hindernisse wie Bäume, Hecken, Straeucher, etc. am Festland.
Sie sollten für die hier genannte Ausrüstung unbedingt einen Rücksack mit sich führen.
Dieser sollte möglichst breite Schulterriemen und einen Hüftgurt besitzen, damit der mehrstündige Transport ihrer Ausrüstung ohne Spuren an Ihnen bleibt. Eine Kopf-
bedeckung und Sonnencreme sind insbesondere in den Sommermonaten notwendig,
weil durch das Wasser das Sonnenlicht stark reflektiert wird. Wechselkleidung und ein Handtuch sind ebenfalls zu empfehlen, um sich nach dem Landfall die Füße zu säubern.
Der Proviant ist ein Muss, es ist leider oft genug vorgekommen, dass Teilnehmer bei den Anstregungem der Tour unterzuckern oder beim Tourenbeginn in den sehr frühen Morgenstunden nicht ausreichend Zeit hatten, um zu Frühstücken und ihnen somit die Kraft abhanden kam weiter zu laufen. Vor allem ist es wichtig, genügend Getränke dabei zu haben, um nicht zu dehydrieren, auf den Touren verliert man sehr viel Flüssigkeit und dass nicht nur im Sommer!
Auch im Sommer ist es wichtig bei den Inselquerungen einen dicken Pullover dabei zu haben, am Besten aus Wolle, damit der Feuchtigkeitsausgleich inner-halb der verschiedenen Trageschichten gewährleistet ist. Mitten im Watt sind auch im Sommer die Temperaturen einige Grad weniger als auf dem Festland. Der Seewind trägt dazu einen erheblichen Teil bei, aber auch die fehlende Bekleidung der Beine und das kühle Nordssewasser in den Prielen.
Es mag seltsam klingen, aber die Müllbeutel haben schon so manchem Teilnehmer den Aufenthalt auf der Insel gerettet. Bitte packen Sie ihre Wechselkleidung und alle Gegenstände, die nicht nass werden dürfen, in den Müllbeutel und verschliessen diesen mit einem Knoten.
Denn schon mancher Wanderer ist durch die Strömung im Priel umgeknickt oder hat sich vertreten, was zur Folge hatte, dass sämtliche Rucksack-inhalte klitschnass waren.
Mit einem 120 Liter Müllbeutel lassen sich sehr leicht Knoten schliessen und wieder öffnen, auch für den Fall, dass man etwas schnell benötigt.
Es gibt verschiedene Szenarien, die den Aufenhalt im Watt sehr gefährlich machen. Zum Ersten die Wegführung, bei der die Priele aufgrund der Strömung nur an bestimmten Stellen durchquert werden können, zum Zweiten der abrupt auftauchende Seenebel oder zum Dritten eine plötzlich auftauchende Gewitterfront (in den heissen Sommermonaten möglich), zum Vierten die Rettung eines Menschen aus dem Watt aufgrund von Verletzung, Überanstrengung etc. und zum Fünften die Zeit oder besser gesagt die Flut, die den Aufenthalt im Watt zeitlich begrenzt. Ihr Wattführer wurde genau für diese Situationen ausgebildet. Bei jeder seiner Touren trägt dieser bestimmte Ausrüstungsgegenstände mit sich, damit er seine Gruppe sicher aus dem Watt geleiten kann. Wenn eine Gefahrensitation entsteht, wird ihr Wattführer Sie mit seiner Trillerpfeife zu sich heranpfeifen. Seiner Gefahrenanordnung ist dann unverzüglich Folge zu leisten, dies kann auch den Abbruch bzw. Rückweg zum Startpunkt der Tour bedeuten!
Verletzte Personen, kommen im Watt leider immer wieder vor. Entweder durch die Muschelbänke verursacht, die zu tiefsten Schnittverletzungen führen können oder weil die Teilnehmer die Strapazen falsch eingeschätzt haben.
In beiden Fällen ist die Tour für denjenigen oder manchmal auch für die ganze Teilnehmergruppe aufgrund der zeitlichen Ressource beendet. Die verletzte Person wird dann entweder mit dem Hubschrauber ausgeflogen oder von der Wattkannte mit einem kleinen DGzRS-Boot geborgen.
Seenebel ist seit jeher in der Seefahrt das Gefährlichste, was die Meere zu bieten haben. Innerhalb von Minuten kann Seenebel unter den richtigen Bedingungen entstehen und die Sicht bis auf 5m begrenzen. Wenn solch eine Situation einmal entstehen sollte, wird ihr Wattführer die Tourenteilnehmer an ein Tau nehmen und die Gruppe sicher zur Insel oder zum Festland geleiten. Dabei darf kein Tourenteilnehmer Eigeninitiative zeigen, da dieser sonst immerzu im Kreis laufen würde, bis die Flut ihn verschlingt.
Seegewitter können besonders in den Sommermonaten sehr schnell entstehen und dabei ihre Zugrichtung verändern. Ihr Wattführer ist in diesem Fall mit dem deutschen Wetterdienst vernetzt und entscheidet, ob eine Tour stattfinden kann oder diese abgesagt werden muss. Wenn doch mal wider erwarten ein Gewitter die Wandergruppe erwischt, wird ihr Wattführer versuchen, sie so schnell es geht aufs Land zu führen. Wenn dies nicht mehr möglich sein sollte, wird er sie im Watt zu einer tieferen Stelle führen und die Tourenteilnehmer müssen sich zwei Armlängen von einander entfernt hinhocken und dabei am Besten einen Fuss auf den anderen ablegen um die sogenannte "Schrittspannung" zu vermeiden, bis das Gewitter vorbei gezogen ist.
Manche Strömungen der Hauptprielarme sind zu bestimmten Zeiten so stark, dass sie eine Person bei der Durchquerung mit Leichtigkeit die Füsse unterm Boden wegreissen und sie bis zu den Seegaten hinaus spülen können. Ihr Wattführer weiss genau zu welcher Uhrzeit er an welchem Priel sein muss, damit dieser ohne größere Probleme durchquert werden kann. Auch das Zeitfenster der Flut hat so machen Wattwanderer zwischen zwei Prielsytemen eingeschlossen und ihm damit den Rückweg unmöglich gemacht.
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